(cjk) Die TSG Tübingen war keine Übermannschaft aber wie zuvor schon Ehingen einfach effektiv. Einfach ist auch das Kennwort für die Spielweise der Mannen aus der Neckarstadt, in der Defensive kompakt und konsequent und vorne immer schnell mit dem Zug aufs Tor mit einem ganz starken Frey als Sturmführer.

Die Normannen zeigten sich durchaus verbessert gegenüber dem Auftaktspiel, auch das Bemühen im eigenen Stadion die Punkte kann ihnen niemand absprechen, aber wenn man versucht im Mittelfeld körperlos zu spielen, wird es eben extrem schwierig den Gegner vom eigenen Tor wegzuhalten. Das hier der Normannia-Trainer Holger Traub noch viel Arbeit vor sich hat zeigen die erneut vier Gegentore, immerhin drei Tore zu erzielen ist aller Ehren wert. Dabei hatten die Gmünder noch Pech, ein Aluminiumtreffer, ein nicht gegebener klarer Foulelfmeter, der Gmünder Protagonist war in beiden Nermin Ibrahimovic, hätten die Chancen auf zumindest einen Punkt größer gemacht. Aber wieder einmal stand dem Erfolg die hohe Passungenauigkeit und eine Menge individueller Fehler entgegen. Normannia-Chefanweiser musste verletzungsbedingt auf Marcel Funk verzichten, konnte aber sonst aus dem verbliebenen Kader aus dem Vollen schöpfen.

Mit einem 4-2-3-1 wollte Holger Traub vor den eigenen Fans die ersten Punkte erspielen, aber die TSG Tübingen zeigte schon nach 30 Sekunden, dass dies ein schweres Unterfangen für die Gastgeber werden wird. Vom Anstoß weg spielten die Gäste schnörkellos aufs Gmünder Tor und Sauerborn zog freistehend ab, verfehlte aber das Ziel nur knapp. Nach fünf Minuten zeigten die Normannen, dass ihren Heimvorteil nutzen wollten, Ecke Stephan Fichter, aber auch Marius Nuding verfehlte das Ziel. In der sechsten Minute machten es die Normannen den Gästen sehr leicht zum Führungstreffer zu kommen. Kapitaler Fehlpass der Gmünder im Mittelfeld, Lack bediente sofort den freistehenden Frey, der sich mit dem Tübinger Führungstreffer bedankte.

Das Spiel blieb schnell und abwechslungsreich, nach einer Ecke von Fabian Kolb hätte in der neunten Minute Fridrich nach einer Flanke von Marius Nuding fast per Eigentor den Ausgleich erzielt. In der 14. Minute wieder eine Großchance für die Gäste. Einen langen Ball auf die Grundlinie legte Frey auf Sauerborn zurück, der sofort abzog. Im Gegenzug hatte Marvin Gnaase den Ausgleich auf dem Fuß, doch Krasniqi rettete nicht zum letzten Mal hervorragend. Nur drei Minuten später ein wunderschöner Spielzug der Normannen über Daniel Glück und Fabian Kolb, doch der Abschluss von Felix Bauer landete nur am Außennetz. Nun waren die Normannen endgültig im Spiel angekommen und ab diesem Zeitpunkt beherrschten sie Ball und Gegner.

In der 20. Minuten ein Hammer-Freistoß von Daniel Stölzl, der aber das gegnerische Tor knapp verfehlte. Wenig später zwang Stephan Fichter per Freistoß Krasniqi zu einer Glanzparade, die daraus folgende Ecke eröffnete ein Scheibenschießen aufs Tübinger Tor. Doch auch dieser Dauerbeschuss des Tübinger Tores brachte kein Erfolgserlebnis für die Traub-Schützlinge, in der Folge wurde Felix Bauer im Tübinger Strafraum zu Fall gebracht, doch der gut leitende Schiedsrichter Rottner ließ weiterspielen. In der 40. Minute hatte Marius Nuding den Ausgleichstreffer auf dem Fuß, doch leider zögerte er einen Moment zu lang. So blieb es Felix Bauer vorbehalten das 1.1 zu erzielen. Nach einer guten Balleroberung steckte Marvin Gnaase für Felix Bauer durch, der eiskalt und souverän ins gegnerische Tor traf. Nur zwei Zeigerumdrehungen eine Gewalttat von Daniel Stölzl, der vom eigenen 16er durchmarschierte mit Marvin Gnaase einen Doppelpass spielte und dann unwiderstehlich aufs Tor zulief und den Führungstreffer für seine Farben noch in Hälfte eins erzielte.

Nach dem Wechsel sah alles nach einem klaren Normannia Erfolg aus, in der 46. Minute hatte Fabian Kolb das 3:1 auf dem Fuß, stolperte allerdings im Strafraum und so konnte Krasniqi in letzter Sekunde ihm den Ball noch vom Fuß wegangeln. Doch dann wieder einmal das große Manko der Normannen derzeit, ein Abspielfehler bringt die Gäste in Ballbesitz, Frey zieht die Gmünder Abwehrspieler auf sich, dadurch hat der Tübinger Glück Platz um das 2:2 zu erzielen. Gmünds Tormann Konstantin Kühnle verletzte sich beim Rettungsversuch an der Schulter, spielt abr zunächst noch weiter.Die Gmünder wirken konsterniert und so konnten die Gäste binnen drei Minuten das Spiel drehen. Lack bekam den Ball und konnte von rechts ungestört flanken und Glück ebenfalls völlig frei, konnte von halblinks zum 2:3 einschießen. Diese Treffer setzten bei den Gästen neue Kräfte frei, die nun mit schnellen Kontern immer wieder die Gmünder defensive aushebelten, die in der 60. Minute Glück hatten, dass Lack völlig freistehend am Tor vorbeischoss.  

Ab der 65. Minute besannen sich die Gastgeber und setzten nun alles auf eine Karte, um mindestens den Ausgleich zu erzielen. Ein Fichter-Freistoß in der 65. Minute wirkte wie ein Fanal, die drauf folgende Ecke brachte die Gäste in schwere Bedrängnis, Fabian Kolb, Patrick Lämmle und Daniel Glück scheiterten am Abwehrriegel der Gäste und Felix Bauers Abschluss konnte Krasniqi gerade noch entschärfen. Pech für die Normannen als Nermin Ibrahimovic den Ball nur an die Latte setzte. Glück dagegen für Tübingen, als mitten sie im Powerplay der Gmünder aus abseitsverdächtiger Position einen Konter starteten und Fry zum 2:4 vollendete.

Doch die Normannen gaben nicht auf, Stephan Fichter passte in der 85. Minute auf Simon Knecht, der Marvin Gnaase im Rückraum bediente der mit einem satten Schuss den Anschlusstreffer erzielte. In den letzten Minuten berannten die Gmünder unentweg den gegnerischen Strafraum, Binder konnte einen Gnasse-Schuss in letzter Sekunde noch von der Linie wegschlagen und in der Nachspielzeit wurde Nermin Ibrahimovic elfmeterreif gefoult, doch zum Glück für die Gäste ließ der Schiedsrichter weiterspielen und durften die Tübinger wenige Minuten später über ihren ersten Drier in der Fremde freuen.

Tore:
0:1 Jonas Frey (06.)
1:1 Felix Bauer (43.)
2:1Daniel Stölzl (45.)
2:2 Pirmin Glück (54.)
2:3 Pirmin Glück (57.)
2:4 Jonas Frey (82.)
3:4 Marvin Gnaase (85.)
Schiedsrichter: Jochen Rottner (Ludwigsburg)
Zuschauer: 200
FCN: Kühnle (70. Ellermann); Fichter, Ibrahimovic, Stölzl, Glück; Pfeifer (77. Milojkovic), Lämmle; Nuding (58. Knecht),Gnaase, Kolb; Bauer
Tübingen: Krasniq, Binder, Fridrich, Rosmer, Bok (83. Kurbardovic), Heinzler(74. Alfonso), Schmetzer (58. Knoll), Frey,  Lack, Glück, Sauerborn (37.Bursik)

Stimmen zum Spiel:

Michael Frick (Trainer TSG Tübingen):
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und über weite Strecken auch mit unserem Spiel. Allerdings hatten wir eine Portion Glück, denn Gmünd hatte einige sehr gute Möglichkeiten. Toll wie wir nach den bneiden Nackenschlägen kurz vor der Halbzeit zurückgekommen sind. Aber auf uns wartet noch eine Menge Arbeit, das haben uns die Gmünder heute aufgezeigt.“

Holger Traub (Trainer 1.FC Normannia):
„Für uns war das Ergebnis in Ehingen ein Schock, den wir in der Woche aufgearbeitet haben und uns auf das heutige Spiel gut vorbereitet. Ziel war mehr Gefahr zu entwickeln und mehr Tore zu machen. Aber drei Tore reichen nicht, wenn Du hinten vier kassierst. Schlampiges unkonzentriertes Passspiel hatte usn schon letzte Woche das Genick gebrochen, das abzustellen, hatten wir trainiert und mehr Sicherheit vor der Abwehrkette zu haben. Dies ist uns aber heute wieder nicht gelungen. Wir müssen weiter hart arbeiten, nächste Woche gilt es, vorne die Qualität zu halten und hinten unsere Fehler zu reduzieren.“