(läm) Das erste Duell in derselben Liga gegen den VfR Aalen hat sich der 1.FC Normannia Gmünd natürlich anders vorgestellt. Mit 0:3 (0:1) verlor die Mannschaft von Zlatko Blaskic mit einer Leistung, die nicht „Normannia-like“ gewesen ist, so resümierte Blaskic nach dieser am Ende aus Sicht der Gmünder enttäuschenden Partie.

Bereits nach vier Minuten war der Matchplan der Normannen über den Haufen geworfen, denn da haben die Aalener bereits ihren ersten Treffer durch Benjamin Kindsvater bejubeln dürfen. Großer Jubel brannte auf unter den angegebenen 2214 Zuschauern, die größtenteils in Schwarz und Weiß gekleidet waren. Die Normannen ließen sich zu Beginn der Partie fast überrennen, wirkten ungewohnt nervös und fabrizierten Fehler im Aufbauspiel, die man von ihnen nicht gewohnt ist. In der zwölften Minute hätte es schon 2:0 stehen können, doch Steffen Kienle zielte per Kopf nur knapp zu hoch. Drei Minuten später passte Yannick Ellermann gerade noch gegen den flinken Stefan Wächter auf, auch hier lag das 2:0 in der Luft. Ein zarter Vorstoß der Gäste, an dessen Ende Tim Grupp den Ball nicht mehr wuchtig genug aufs Tor bekam, war die erste Offensivaktion der Normannen (17.). Nur eine Minute später war es wieder Wächter, der nahezu unbedrängt durchs Gmünder Mittelfeld spazieren durfte und abschloss, doch sein Versuch stellte Ellermann vor keine Probleme.

Dann aber berappelten sich die Gäste und nahmen aktiv an der Partie teil. Nach einem schnellen Konter stellte Aschauer seinen Körper geschickt in den Gegenspieler und schickte Joao Viktor Schick auf die Reise, der das Gehäuse jedoch knapp verfehlte (24.). Nur zwei Minuten später kam Niklas Kalafatis aus rund acht Metern an den Ball, doch VfR-Schlussmann Andreas Wick war stark auf dem Posten und klärte soeben noch zur Ecke (26.). Diese hatte es in sich. Die Aalener Hintermannschaft bekam den Ball nicht geklärt, sodass es wieder Kalafatis war, der abzog. Diesmal aber wurde sein Versuch im Verbund geklärt (27.). Nach einem langen Ball der Gmünder in die Spitze dann hätte Michael Schaupp dann das Leder fast in das eigene Gehäuse bugsiert, doch es gab Ecke, die dann allerdings nichts einbrachte. In dieser Statistik führten die Gmünder zu diesem Zeitpunkt mit 4:2, ein Indiz für das veränderte Spielgeschehen. Trotz dieser Umkehr der Spielverhältnisse waren es die Gäste, die kurz vor dem Pausenpfiff durchatmen durften. Nach einem Freistoß in den Strafraum fiel der Ball Ali Odabas vor die Füße. Er zog ab, traf jedoch nur wuchtig die Latte (41.).

Nach der Pause passierte dann weniger als noch im ersten Durchgang. Ein Freistoß von Alexander Aschauer ans Außennetz belebte die Partie dann allmählich wieder (58.). Doch es fühlten sich wieder die Aalener mehr angesprochen. Nach einer Hereingabe von außen landete der zweite Ball bei Wächter vor dem Fuß, der humorvoll abzog und das 2:0 erzielte (64.). „Wir haben heute alle drei Gegentreffer kassiert, weil wir nicht bei den zweiten Bällen aufgepasst haben“, ärgerte sich Blaskic nach der Partie. Ein weiteres Beispiel folgte auf dem Fuße. Wieder segelte ein Ball von außen rein, der erst an den Pfosten titschte, doch von dort direkt vor den Füßen von Mario Szabo landete, der aus der Kurzdistanz wenig Probleme hatte, das 3:0 und damit die Entscheidung zu erzielen (73.). Das wussten auch die Akteure auf dem Rasen, die merklich an Tempo herausnahmen, auf beiden Seiten.

In der Schlussminute erzielten die Aalener gar noch einen Treffer, doch das Unparteiischen-Gespann erkannte eine Abseitsposition. Am verdienten Sieg der Aalener rüttelte nach der Partie niemand, auch keiner, der es mit den Gmündern hielt. „Wir hatten zwischen der 24. und 36. Minute vier riesige Chancen, die wir nicht gemacht haben. Das war letztlich entscheidend, dass wir da nicht den Ausgleich erzielt haben. In der zweiten Halbzeit war es dann defensiv wie offensiv zu wenig und so war der Sieg unterm Strich natürlich verdient“, resümierte Gmünds Trainer Zlatko Blaskic nach der Partie. Nun müsse man sich schütteln, um im kommenden Heimspiel gegen den FSV Hollenbach wieder die gewohnte Leistung abzurufen, fuhr Blaskic fort. Nebenbei appellierte er bei der Pressekonferenz noch im Namen seines Pendants vom VfR, Peter Kosturkov, dass die Aalener Vertrauen in ihn stecken sollten: „Ich kenne ihn schon jahrelang. Er ist ein guter Trainer und ich denke, dass er das beim VfR meistern wird.“ Nette Geste, und dann noch im Angesicht einer 0:3-Niederlage. Zumindest ein kleiner Sieg der Normannen im Kontext dieser Partie.

FCN: Ellermann – Avigliano, Körner, Staiger, L. Molinari – Grupp, Kianpour (74. Domic) – Schick (66. N. Molinari), Gnaase (81. Wilhelm), Kalafatis (87. Conradi) – Aschauer
Tore: 1:0 Kindsvater (4.), 2:0 Wächter (64.), 3:0 Szabo (73.)

„So einen Start ins Spiel wünscht sich niemand“

Alexander Aschauer, FCN-Stürmer: „Am Ende tuts weh. Wir haben die ersten fünf Minuten verschlafen und dann gleich das 0:1 kassiert. So einen Start in ein Spiel wünscht sich niemand. Ich denke aber, dass wir nach etwa zehn Minuten ein gutes Spiel gemacht haben, innerhalb von fünf Minuten dann vier Chancen gehabt haben. Fällt da ein Treffer, dann kann das Spiel durchaus in eine andere Richtung gehen. In der zweiten Halbzeit war es dann war es zu wenig nach vorne, zu wenig Druck. Wir haben dann ein wenig geöffnet, dann aber zwei Tore kassiert, die wir so niemals bekommen dürfen. Im Endeffekt heißt es: An die eigene Nase fassen. Wir müssen uns sammeln und dann geht es am Samstag schon weiter.“