Ein Raunen geht erst nach dem Schlusspfiff durchs Gmünder Publikum: als die 0:3-Klatsche des Rivalen TSV Essingen verlesen wird. Der 1.FC Normannia bietet vor gerade einmal 202 Zuschauern weniger Spektakel, und das war bei Temperaturen um die 30 Grad auch nicht nötig. Denn: Der Gegner SV Fellbach war beim 3:0 (3:0) völlig überfordert. Und FCN-Trainer Zlatko Blaskic ärgert sich zurecht, dass das Ergebnis nicht höher ausgefallen ist.

Normannia wird nicht gefordert

Drei Tage vor dem WFV-Pokal-Kracher gegen den Regionalligisten Stuttgarter Kickers (Anpfiff am Dienstag: 17.45 Uhr) ist der 1. FC Normannia Gmünd nicht ernsthaft gefordert worden. Und die Geschichte auf dem Rasen ist schnell erzählt. Der Aufsteiger SV Fellbach beginnt gegen zunächst unkonzentrierte Gmünder gut, nutzt aber seine Chance nicht (3.). Dann schlägt der Gastgeber in der Sommerhitze dreimal eiskalt zu: 1:0 Alexander Aschauer nach 6 Minuten. 2:0 Joao Victor Schick nach 19 Minuten. 3:0 Niklas Kalafatis nach 22 Minuten. Es ist der erste Saisonsieg der Gmünder nach der Auftaktniederlage in Pforzheim. Dass es nach 90 Minuten immer noch 3:0 steht, muss sich die Normannia ankreiden lassen. „Was man uns vorwerfen kann: Wir hatten Chancen für fünf, sechs, sieben, acht Tore“, sagt Mittelfeldspieler Tim Grupp hinterher selbstkritisch.

Zlatko Blaskic findet deutliche Worte

Zlatko Blaskic sagt nach dem Abpfiff, dass er zufrieden sei. Allerdings nur mit dem Ergebnis. Ansonsten hat der Trainer einiges zu bemängeln: „Was unser Passspiel und die Konsequenz betrifft, bin ich nicht zufrieden. Der Gegner hat uns so viele Räume angeboten, noch mehr Tore zu schießen“, sagt Blaskic und stellt in aller Deutlichkeit klar, dass „wir endlich anfangen müssen, besser Fußball zu spielen. Und wir müssen uns deutlich steigern, wenn wir weiter punkten wollen“. Es könne nicht der Anspruch des 1.FC Normannia sein, so viele Fehler in 90 Minuten zu produzieren. Wobei auch Blaskic angesichts der Temperaturen schnell besänftigt war: „Es war brutal heiß, da kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

Freistoß zu schwach für Yannick Ellermann

Kurz fällt unterdessen die Analyse von Gästetrainer Tomislav Zoric aus. „Beim 1:0, 2:0, 3:0 waren wir zu naiv. Danach wollte der FC Normannia nicht mehr, und wir konnten nicht mehr. Insofern ist das 3:0 verdient.“

Immerhin: Einmal haben die Fellbacher in den 90 Minuten aufs Tor geschossen. Und der Freistoß von Patrick Fossi aus 18 Metern ist durchaus tückisch, allerdings nicht gut genug, um einen Keeper wie Yannick Ellermann zu überwinden. „Mich freut besonders, dass wir zu Null gespielt haben“, sagt Präsident Alexander Stütz.

1. FC Normannia – SV Fellbach 3:0 (3:0)

FCN: Ellermann – Avigliano, Körner, Staiger (85. Staiger), Luca Molinari – Grupp, Kianpour (65. Domic) – Schick (75. Nico Molinari), Gnaase (89. Barone), Kalafatis (77. Kopf) – Aschauer
SVF: Berisha – Dreher (46. Mallet), Njie, Campanile, Moraro – Egle, Kohler – Hohloch (81. D'Aleo), Fossi (56. Causevic), Malonga (56. Sanyang) – Dautaj (89. Arslan)
Tore: 1:0 Aschauer (6.), 2:0 Schick (19.), 3:0 Kalafatis (22.)
Zuschauer: 202

Kurze Pause: Am Dienstag kommen die Stuttgarter Kickers im WFV-Pokal

Die Erholungspause ist kurz: Bereits am Dienstagabend geht es für den 1.FC Normannia im WFV-Pokal weiter. In der dritten Runde gastiert der Regionalligist Stuttgarter Kickers im Schwerzer. Anpfiff: 17.45 Uhr.

FCN-Trainer Zlatko Blaskic hat den Spielern am Sonntag freigegeben, um die Hitzeschlacht zu verarbeiten. „Es geht am Dienstag nur, wenn wir den inneren Schweinehund überwinden“, sagt Blaskic. Der FC Normannia werde aber alles versuchen, um die Stuttgarter Kickers ärgern zu können. Wir wollen kein Sparringspartner sein, sondern Männerfußball spielen.“

Blaskic sagt, dass er den Regionalligisten in der vorigen Pokalrunde gegen den FC Esslingen gesehen habe. „Da haben die Kickers mit 50 oder 60 Prozent gespielt“, sagt der FCN-Trainer und stellt klar: „Das wird gegen uns am Dienstag sicher nicht reichen.“

Heiß aufs Pokalspiel sind auch die Spieler. „Wir wissen, dass die Kickers klarer Favorit sind, aber wir sind daheim ekelig zu bespielen“, sagt Tim Grupp. Und Keeper Yannick Ellermann stellt klar, dass „wir uns nicht im Vorfeld ergeben und im besten Fall weiterkommen oder es in die Verlängerung schaffen“.