So richtig gehadert hat nach dem Schlusspfiff niemand. Fix eingeplant waren die Punkte gegen den Tabellenzweiten natürlich nicht und der Sieg der Gäste war letztlich auch verdient. Dennoch haderte man auf Seiten der Normannia im Nachgang etwas, weil einige Szenen der Partie, wären sie anders verlaufen, durchaus ein anderes Ergebnis hätten zugelassen.
Die Partie begann flott und die Normannia war in den ersten 20 Minuten mindestens gleichwertig, suchte selbst stets den Weg nach vorn, ohne dass jedoch größere Chancen entstanden. Einmal jedoch hatte die Normannia Glück, als ein einfacher langer Ball der Gäste vorbei an allen Gmündern, letztlich auch an Calvin Körner, vorbeiflog und Dennis Klostermann war frei durch, traf jedoch den Ball nicht richtig (15.). Dann jedoch riss Nils Staiger recht plump den auffälligen Pedro Almeida Morais im Strafraum um. Gegen diese Strafstoßentscheidung wetterte niemand auf dem Platz, zu deutlich war das Foul. Almeida Morais trat selbst an und überwand Ellermann zum 1:0 für die Gäste (23.). Nur eine Minute später trat die Normannia wieder in der Offensive auf. Alexander Aschauer bediente Nico Molinari, der wieder ablegte auf Aschauer, dessen Abschluss jedoch in den Armen von Balingens Schlussmann Dennis Klose landete (24.). Die Partie blieb ausgeglichen, die Normannia ließ sich nicht beirren. Nach einem starken Angriff über Aschauer, Luca Molinari und Marvin Gnaase landete der Ball bei Nico Molinari, der frei vor dem herausstürmenden Klose auftauchte, das Tor aber knapp verfehlte. Beim Herausstürmen aber fällte Klose Molinari um, die Pfeife aber blieb diesmal stumm – sehr zum Unverständnis der FCN-Verantwortlichen.
Speziell nach dieser Aktion dachte manch ein Normannia-Fan, dass die Gmünder zu Beginn der zweiten Halbzeit auf den Ausgleich drängen würden, doch da hatten sie die Rechnung ohne die Gäste gemacht. Almeida Morais legte nach einem schnellen Konter per Hacke auf Amnay Moutassime, der frei vor Ellermann abschließen konnte, an diesem aber scheiterte (51.). Einen Fernschuss dann entschärfte wieder Ellermann, musste aber danach noch einmal beherzt zugreifen, bewahrte in Summe aber seine Farben vor dem 0:2 (60.). Auf der anderen Seite konnte die Normannia nicht viel Kraft in der Offensive entfalten, aber nach einer Ecke wurde es hektisch. Aus der Drehung probierte es der aufgerückte Joshua Kopf, wurde aber letztlich erfolgreich geblockt (66.). Zwei Minuten später drang Luca Molinari in den Strafraum ein und kam im Zweikampf zu Fall. Die Gmünder wollten wieder einen Elfmeter, doch wieder blieb die Pfeife stumm. In der Schlussminute dann konterten die Balinger schließlich noch einmal schnell, in der Mitte bekam Gnaase den Ball so unglücklich vor den Fuß, sodass der als Bogenlampe über Ellermann einschlug – 0:2 (90.). Es war die Entscheidung, und auch das Ergebnis blieb so, weil Joao Victor Schick in der fünften Minute das leere Tor nicht traf, was aber ohnehin nichts mehr geändert hätte.

FCN: Ellermann – Avigliano (85. Ibrahim), Staiger (60. Schick), Körner, Kopf – Grupp, Kianpour (78. Domic) – N. Molinari (78. Arslan), Gnaase, L. Molinari - Aschauer
Calvin Körner, FCN-Verteidiger: „Wir haben es insgesamt gar nicht so schlecht gemacht, wenn wir auch wenig Durchschlagskraft gehabt haben. Wir haben einen guten Fight geliefert, gegen eine Topmannschaft. Es würde mich nicht wundern, wenn die wieder nach oben gehen. Mit ein wenig mehr Glück steht es vielleicht 1:1. Mit dem Elfmeter haben die Balinger uns etwas den Schneid abgekauft, das war sehr unglücklich.“
Stephan Fichter, Sportlicher Leiter der Normannia: „Wir haben gegen einen sehr guten Gegner das Spiel lange offengehalten, haben viel Aufwand betrieben. Es gibt der Mannschaft nicht viel vorzuwerfen. Sie hat alles reingehauen und alles in die Waagschale geworfen. Mit ein bisschen Glück hätten wir vielleicht einen Punkt mitnehmen können. Aber Balingen ist wie eine Spitzenmannschaft aufgetreten, ist ruhig geblieben und ist zu jeder zeit davon überzeugt gewesen, dass sie das Spiel gewinnen wird. Zu Begin der zweiten Halbzeit hält Yannick uns dann im Spiel. Wenn da das 2:0 gefallen wäre, dann wäre es schon früher entschieden gewesen. Aber diese Phase haben wir überstanden. Zum Ende hin haben uns die zwingenden Chancen gefehlt. Die Aktion gegen Nico Molinari war für mich ein klarer Elfmeter, der räumt ihn komplett ab.