Ein Riesenschritt Richtung Vizemeisterschaft, neun Punkte Vorsprung hat die Schwerzer-Elf nun auf den dritten Platz. Man ist optimistisch, weiß aber, dass man noch nichts erreicht hat, aber: „Wenn wir uns diesen zweiten Platz noch nehmen lassen, dann haben wir ihn am Ende auch nicht verdient“, sagt Blaskic deutlich. „Mir hat heute vor allem die Art und Weise der Mannschaft gefallen“, so Normannias Trainer zufrieden.
Die Normannia hatte all das umgesetzt, was ihr Trainer ihr mit auf den Weg gegeben hatte. In der ersten Hälfte spielte nur die Heimelf. Nach den beiden Kopfball-Fehlversuchen von Jermain Ibrahim und Marvin Gnaase (7., 8. Minute) war es Abwehrmann Tobias Rössler, der das bereits zu diesem Zeitpunkt verdiente 1:0 einköpfte (13.). Ibrahim bediente ihn zuvor per Freistoß. Nach Kopfball-Ablage von Tim Grupp verzog Marvin Gnaase per Dropkick noch knapp (21.), ehe Fabian Kianpour aus etwa 16 Metern den Ball ganz sanft in den Winkel zum 2:0 zirkelte (24.).
Schwäbisch Hall kam überhaupt nicht zur Entfaltung. Nach einem Fehler im Aufbau dann aber setzten die Gäste zum Konter an, doch Calvin Körner zog auf Höhe der Mittellinie das taktische Foul und erstickte die Chance im Keim (29.). Nach einem langen Abschlag von Normannias Schlussmann Yannick Ellermann setzte sich Gnaase durch, verzog aber knapp (30.). Alexander Aschauer scheiterte mit einem gezirkelten Versuch in derselben Minute an Gästeschlussmann Nico Purtscher. Erstmals seiner Tätigkeit nachkommen musste Ellermann schließlich in der 37. Minute, als es Serkan Ugyen aus der Distanz probierte.
Die erste Halbzeit hatte Kraft gekostet, Hall kam in der zweiten Halbzeit etwas besser auf, hatte aber keine Lösungen gegen die Normannen, die sich in der Defensive in jeden Ball warfen. Erste Halbchancen aber hatte der FCN, Gnaase (53.), der auffällige Kelecti Nkem (56.) sowie Ibrahim (62.) verzogen jeweils knapp. Nach einem Freistoß von Halls Robin Woitke gelangte der Ball im Strafraum zu Daniel Martin, der abzog. Doch gleich mehrere Abwehrbeine blockten den Versuch aus aussichtsreicher Position (65.). Es war die einzig nennenswerte Gelegenheit der Gäste. Auf der anderen Seite verpassten es die Gmünder, den Sack frühzeitig zuzumachen. Einen Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte Ibrahim zu Körner, der aus etwa zwei Metern am stark reagierenden Gästeschlussmann scheiterte (66.). Eine Chance ähnlicher Güte folgte eine knappe Viertelstunde später: Luca Molinari bediente Ibrahim von links, dessen Kopfball an den rechten Innenpfosten titschte und von dort bei Rössler landete. Dieser scheiterte aus noch kürzerer Distanz abermals am glänzend parierenden Purtscher (80.). Nur eine Minute später dann aber sollte es doch noch mit dem dritten Treffer klappen. Am Strafraum gelangte Aschauer an den Ball, narrte einen Gegenspieler und zog trocken aus rund 16 Metern ab ins linke Eck – 3:0 (81.), was zugleich die Entscheidung darstellte. Schwäbisch Halls Trainer Thorsten Schift zeigte sich als fairer Verlierer: „Hochverdienter Sieg der Normannia. Damit ist der zweite Platz vergeben und ich hoffe auch, dass es die Normannia in die Oberliga schaffen wird.“
Von der Oberliga beziehungsweise der potenziellen Relegation dorthin möchte Blaskic noch nichts wissen, er möchte die Sinne seiner Kicker weiterhin geschärft wissen, doch auch er weiß, dass dieser Sieg ein ganz wichtiger gewesen ist – dank einer ganz starken Leistung seiner Mannschaft: „Ich denke, dass die erste Halbzeit hervorragend gewesen ist. Wir haben 2:0 geführt und den Gegner komplett von unserem Tor ferngehalten. In der zweiten Halbzeit dann haben wir etwas zu viele Standards zugelassen und unsere Chancenverwertung ließ etwas zu wünschen übrig“, konstatierte der Gmünder Trainer. Nach solch einem Sieg gehörte dies dann allerdings in die Kategorie Luxusprobleme, die man im Schwerzer gerne in Kauf nimmt.
FCN – SF Schwäbisch Hall 3:0 (2:0)
FCN: Ellermann – Avigliano (72. Dogukan), Körner, Rössler, Rakic (46. Molinari) – Kianpour, Rupp – Nkem (83. Kubitzsch), Gnaase, Ibrahim – Aschauer (87. Kamara)Tore: 1:0 Rössler (13.), 2:0 Kianpour (24.), 3:0 Aschauer (81.).
Bes. Vorkommnis: Rot für Selcuk Vural (Beleidigung)