Langeweile hat in den vergangenen Wochen niemand gehabt beim FCN. Doch es geht munter weiter, denn an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) bereits tritt der FCN zum Derby beim Regionalliga-Absteiger VfR Aalen an, der nach starker Leistung am vergangenen Samstag dem Zweitligisten FC Schalke 04 im DFB-Pokal mit 0:2 unterlegen ist.
Fußballfest im Aalener Stadion
Es war nach langer Zeit mal wieder ein Fußballfest im Aalener Stadion, wie es sich die gebeutelten Fans der Schwarz-Weißen sehnlichst herbeigewünscht hatten, schließlich ging es im vergangenen Jahrzehnt stetig bergab. Von der 2. Liga rutschte man bis in die Oberliga, dazu zwei Insolvenzen (2017, 2022). In der Oberliga kommt es nun aber zu interessanten Derbys mit der Normannia oder Essingen, vermutlich ein schwacher Trost für die Aalener Fußballfans, ein Reiz für die neutralen Fußballfans auf der Ostalb ist es aber allemal. Ein Spiel hat der VfR in der neuen Umgebung gespielt (1:1 gegen Reutlingen), dazu noch im WFV-Pokal in Göppingen (0:1), ist somit schwierig einzuschätzen für Blaskic und sein Trainerteam. „Da spielen durchaus noch viele gestandene Regionalligaspieler beim VfR. Ich denke aber, dass sich die Mannschaft in der neuen Umgebung erst noch finden muss“, sagt Blaskic über den Gegner.Grund zum Lächeln
In seiner eigenen Mannschaft hat er im Vergleich zu den vergangenen Wochen mal wieder Grund zum Lächeln, kaum Verletzte weist die Normannia auf. Jermain Ibrahim und Tim Scheible befinden sich wieder im Training, befinden sich im Aufbau, sind aber noch nicht so weit, sodass sie die einzigen beiden Ausfälle darstellen. Blaskic sieht die Aalener definitiv in der Favoritenrolle. „Das ist eine Mannschaft mit sehr viel Qualität auf dem Platz, allerdings werden wir sicherlich nicht chancenlos sein“, sagt Normannias Übungsleiter.Um die Bedeutung für die Fußball-Region ist sich Blaskic ebenfalls bewusst. „Aalen ist nach wie vor ein Verein mit enormer Strahlkraft in der Region, die Realität heißt für den VfR aber Oberliga. Ich bin kein Historiker, aber ich glaube nicht, dass es dieses Duell in einem Ligaduell schon einmal gegeben hat“, blickt er voraus. Die beiden Freundschaftsduelle, die es in den vergangenen Jahren gab, hatte der VfR jeweils knapp für sich entschieden, allerdings kickten die Mannschaften nicht in derselben Liga.
„Das ist eine Mannschaft, die auf Strecke aufsteigen möchte und dies vielleicht auch muss. Aktuell aber sehe ich noch zwei, drei Mannschaften vor dem VfR. Eine Top-Fünf Mannschaft in dieser Liga ist es aber allemal“, so Blaskic. Damit ist es nach Pforzheim bereits die zweite Top-Fünf-Mannschaft, gegen die der FCN auswärts antreten muss in dieser noch jungen Saison.
Auf einen Aalener freut sich Blaskic bereits: Ali Odabas. Der VfR-Kapitän ist ihm in den vergangenen Jahren immer mal wieder über den Weg gelaufen, in der 3. Liga oder der Regionalliga. „Er ist ein Junge aus der Region, seinen Weg über Zwickau und Regensburg habe ich stets verfolgt. Der VfR kann froh sein, solch eine Identifikationsfigur in seinen Reihen zu haben“, sagt Blaskic. Sein Pendant Peter Kosturkov kennt Blaskic noch von den Duellen gegen den TSV Crailsheim als Aktiver auf dem Rasen. „Das war ein richtig guter Techniker, in der Mitte unterwegs. Ich kam eher über die Außen“, erinnert sich Blaskic lächelnd. Nun begegnen sie sich erstmals auf der Trainerbank, auch dieses Duell dürfte bei den am Ende also so oder so in Erinnerung bleiben.