Wenn die Jungs von Cheftrainer Uwe Wolf nur einige wenige der zahlreichen hochkarätigen Torechancen mehr verwertet hätten, hätten sie sich die Zitterpartie im WFV-Pokal im Ostalbderby bei der Gmünder Normannia durchaus ersparen können. Letztlich hatte es der Regionalligist vom Kocher in der Verlängerung einem gravierenden Abwehrfehler des Verbandsligisten von der Rems zu verdanken, dass er sich das Elfmeterschießen ersparte und mit einem knappen 2:1-Sieg ins Achtelfinale des WFV-Pokal-Wettbewerbs einzog.

„Ein Weiterkommen wäre drin gewesen“, fuchste es Normannia-Coach Zlatko Blaskic am Ende doch, den Coup gegen den zwei Ligen höher angesiedelten Gegner verpasst zu haben. Seiner Mannschaft, die mutig und einsatzfreudig agiert hatte, konnte und wollte er keinen Vorwurf machen. Das Lob aus dem Munde von VfR-Coach Uwe Wolf für die Leistung seiner Elf nahm Blaskic anerkennend mit.

Schiedsrichter Tobias Endriß aus Göppingen hatte den Ball gerade freigegeben, da führten die Normannen auch schon 1:0. Alexander Aschauer hatte das Leder an VfR-Keeper Matthias Layer vorbei geschoben, sodass der mitgelaufene Patrick Fossi nur noch einzuschieben brauchte. Es war die passende Spieleröffnung für ein Match, in dem der VfR Aalen über weite Strecken tonangebend war, eine Vielzahl von eigenen Tormöglichkeiten liegen ließ und dabei nie vor einem weiteren Gegentreffer der Gmünder gefeit war.


Die Fußballprofis aus Aalen sahen sich einem engagiert kämpfenden Verbandsligisten gegenüber, der es durch eine konzentrierte Abwehrleistung verstand, den Ball weitestgehend vom eigenen Strafraum fern zu halten. Was dennoch durchkam, wurde von Aalens Angreifern reihenweise kläglich vergeben.

Dann kam auch noch Pech dazu. Bei einem Freistoß von Aalens neuem Kapitän Alessandro Abruscia in der 13. Minute hatten die Gmünder Glück, dass das Leder nur an die Querlatte klatschte. Es war nicht der einzige Aluminiumtreffer an diesem Nachmittag. Auch in der 37. Minute zitterte das Metall über FCN-Keeper Yannick Ellermann. Sascha Korb hatte aus 25 Metern abgezogen. Auch in der Folgezeit verstand es der 28-jährige VfR-Neuzugang vom Drittligisten Verl, sich sowohl in der Defensive als auch im Spiel nach vorne in Szene zu setzen.

Doch zu diesem Zeit hatte Holger Bux bereits den 1:1-Ausgleich erzielt. Ellermann konnte einen Schuss von Abruscia nur abklatschen. Bux war zur Stelle.

Aalen drängte auf die Führung noch vor dem Seitenwechsel. Doch es war die Normannia, die dieser Führung näher war. Als Aschauer in der 40. Minute auf Jermain Ibrahim ablegte, zielte dieser neben das Gehäuse.

Auch wenn Ceyhan Dayan - ein stetiger Aktivposten bei der Normannia - gleich nach Wiederanpfiff VfR-Keeper Matthias Layer prüfte, waren es die Aalener, die fortan dem Siegtreffer näher waren - und dabei beste Chancen zum Teil kläglich vergaben. Sätze wie „Die wollen gar nicht gewinnen“ machten bereits die Runde.

Auch wenn den Normannen in der Schlussphase der regulären 90 Minuten die Kräfte zu schwinden schienen, hielten sie dem Druck der Gäste stand. „Ganz großen Respekt vor diesen Jungs. Die hauen sich richtig rein“, freute sich FCN-Präsident Alexander Stütz.

Tatsächlich ging es in die Verlängerung. Und dort war es Felix Bauer, dessen Schuss aus 20 Metern am Aalener Dreiangel landete. VfR-Keeper Layer wäre chancenlos gewesen. Plötzlich war die Normannia wieder ebenbürtig. Ein grober Schnitzer in der FCN-Abwehr verhalf Sean-Andreas Seitz zum letztlich verdienten, aber dennoch glücklichen 2:1-Siegtreffer für Aalen.

So haben sie gespielt

FCN: Ellermann - Sanozidis (117. Subasic), Schuckenböhmer, Kianpour, Iatan (78. Glück) - Dayan (111. Uhl), Fossi, Körner, Ibrahim - Bauer, Aschauer.
VfR: Layer - Knipfer, Stanese, Odabas - Abruscia, Korb (99. Elfadli) - Volz, Arh Cesen (63. Heckmann) - Kindsvater (67. Botic), Bux, M. Müller (67. Seitz).
Tore: 1:0 Fossi (2.), 1:1 Bux (31.), 2:1 Seitz (105. + 1)
Schiedsrichter: Tobias Endriß (Göppingen)
Gelbe Karten: Schuckenböhmer, Körner, Ibrahim - Arh Cesen, Odabas, Müller
Zuschauer: 500