(läm) Die Fußball-Oberliga ist kein Wunschkonzert. So führte es den 1.FC Normannia Gmünd am späten Freitagabend zum 1. CfR Pforzheim, eine Mannschaft, die von einigen Experten zum Favoritenkreis in diesem Jahr gezählt wird. Am Ende musste sich das Team von Zlatko Blaskic hauchdünn mit 2:3 (1:2) geschlagen geben.

„Ich bin mit dem Auftritt meiner Mannschaft wirklich sehr zufrieden. Das 3:3 wäre am Ende hochverdient gewesen, es hat aber nicht mehr gereicht“, resümierte Blaskic nach der Partie. Doch bevor es zu diesem Resümee kommen konnten, mussten die Normannen eine sehr starke Druckphase der Pforzheimer überstehen. Einmal die Latte und zweimal Yannick Ellermann im Tor verhinderten den Rückstand. Nach etwa 20 Minuten aber fanden die Gmünder, bei denen Alexander Aschauer und Nico Molinari am Ende doch ausfielen, besser in diese Partie und die Ballbesitzzeiten wurden länger. Und in diesen immer mehr aufkommenden Flow dann trafen die Gäste: Niklas Kalafatis heißt der erste Torschütze der Gmünder in dieser zweiten Oberligasaison nacheinander, der die 1:0-Führung besorgte (32.). Die Gmünder hatten weitere Gelegenheiten, zweimal durch Marvin Gnaase, Joao Viktor Schick und Niklas Kalafatis ließen gute Möglichkeiten allerdings aus.

Dann gab es eine Szene, die womöglich entscheidend für diese Partie gewesen ist: Marvin Gnaase scheiterte mit links am Pforzheimer Schlussman – und die Pforzheimer konterten mustergültig. Nahezu im Gegenzug fiel das 1:1 durch Yunus Emre Kahriman (39.). Und als man sich schon über ein 1:1 zur Pause freuen wollte, gab es noch einmal Freistoß für die Gastgeber aus dem Halbfeld. Gleich zweimal verteidigten die Gmünder „richtig schlecht“, wie Blaskic typisch deutlich konstatierte, am Ende dann traf Joshua Kopf seinen Gegenspieler am Fuß – klarer Strafstoß, wie auch Blaskic nach der Partie bestätigte. Konstantinos Markopoulos ließ sich die Chance nicht nehmen und traf zum 2:1 für die favorisierten Gastgeber (45.).

Die zweite Halbzeit dann begann mit einer Szene, die an diesem Abend schließlich auch sinnbildlich werden sollte. Salvatore Catanzano suchte eigentlich seine Kollegen in der Mitte, doch der Ball rutschte ihm über den Schlappen und fiel schließlich hinten ins Tor zum 3:1 (47.). Alle Halbzeitpläne von Blaskic und den Normannen waren somit binnen weniger Minuten über den Haufen geworfen. Doch die Normannen schüttelten diesen unglücklichen Verlauf wieder schnell ab. Nach einer Ecke probierte es zunächst Calvin Körner, scheiterte jedoch am Schlussmann. Doch Fabijan Domic kam seiner Aufgabe stark nach, staubte als Stürmer eiskalt ab und verkürzte schnell auf 2:3 aus Gmünder Sicht (49.). Erster Treffer im ersten Spiel für den Neuzugang. Die Normannen waren also binnen zweier Minuten wieder zurück im Spiel – und sollten fortan ein regelrechtes Powerplay aufziehen. Die Pforzheimer rückten weit nach hinten beziehungsweise ließen sie sich weit reindrücken. „Ich habe das gar nicht verstanden, warum sie sich so passiv verhalten haben. Allerdings fehlte uns in unseren Offensivaktionen die Klarheit. Wir haben es viel mit Flankenversuchen probiert, der Treffer aber sollte nicht mehr falls“, so Blaskic.

Stephan Fichter, Sportlicher Leiter der Normannen, sah es haargenau so wie sein Trainer: „Das war eine sehr gute Leistung gegen einen der Topfavoriten in der Liga. Schade, dass wir uns am Ende nicht mehr belohnt haben. Wenn wir diese Leistung aber weiterhin zeigen, dann folgen die Punkte automatisch, da bin ich mir ganz sicher.“

Und so geht es für die Normannen nach einer Verschnaufpause dann am kommenden Wochenende in die nächste Englische Woche. Zunächst ist der SV Fellbach zu Gast, dann kommt unter der Woche Regionalligist Stuttgarter Kickers in den WWG-Sportpark.