(läm) Erst im Sommer hat sich Fußball-Oberligist 1.FC Normannia Gmünd die Dienste von Defensivmann Joshua Kopf gesichert. Der 19-Jährige wechselte von der U-19-Bundesliga des 1. FC Heidenheim in den Schwerzer. Bei der Normannia möchte er nun die ersten Schritte im Aktivenbereich machen. Und nach nur wenigen Wochen tritt er gegen den Ex-Verein an, allerdings den Bundesligisten FCH, der im Rahmen des 120-jährigen Bestehens der Gmünder zu einer Partie am Freitag (18 Uhr) zu Gast sein wird.

Kopf hat eine hervorragende Ausbildung genossen. Vor seinen drei Jahren, die er in der Jugend beim FCH durchlebt hat, kickte er für den VfB Stuttgart. In Heidenheim sei weder ihm noch einem weiteren Spieler im vergangenen Jahr signalisiert worden, eventuell in den Bundesligakader übernommen werden zu können, weswegen ihm seit Anfang des Jahres klar gewesen sei, dass er die Heidenheimer verlassen werde. Auch habe er nicht bei den Profis mittrainieren können, sagt Kopf. So hat er einige Probetrainings durchlaufen, nicht ungewöhnlich für Jugendspieler, die den Sprung in den Aktivenbereich angehen. Darunter war dann auch die Normannia, was Kopf im Endeffekt am besten gefallen hat.

„Zlatko Blaskic und Stephan Fichter haben mir in den Gesprächen dann erzählt, was sie mit mir vorhaben und das hat mir letztlich am besten gefallen“, sagt Kopf, der durchaus auch hätte in die Regionalliga wechseln können. Dazu sei ihm gleich von mehreren Seiten zugetragen worden, dass die Normannia eine gute Station sei, um sich weiterzuentwickeln und dass die Gmünder keine seien, die den Spielern Steine in den Weg legen würden, wenn diese sich dann doch irgendwann einmal in höhere Ligen verabschieden möchten. Jüngstes Beispiel ist Henrick Selitaj, der sich in diesem Sommer dem Neu-Regionalligisten Göppinger SV angeschlossen hat, nachdem er bei den Gmündern zu überzeugen wusste.

Das Wichtigste für Kopf sei es nun, Spielzeit zu generieren. „Das ist das Entscheidende für junge Spieler“, sagt er. Und schon nach drei Wochen lässt sich sagen: Spielzeit bekommt er bislang, so stand er im ersten Pflichtspiel beim TSV Weilimdorf gleich in der Startelf. Doch ein Selbstläufer wird es für ihn nicht werden, in der Defensive streiten sich aktuell um zwei Innenverteidigerpositionen vier gute Akteure: Nebst Kopf sind das Calvin Körner, Nils Staiger und Tobias Rössler. Aber diese Entscheidung wird er schließlich Blaskic überlassen müssen. Da sowohl Kopf als auch Neuzugang Staiger Linksfüßer sind, spielt in den Gedanken des Trainerteams auch die Dreierkette eine Rolle. Das hängt dann aber natürlich vom Gegner ab. „Für unsere Einsatzzeiten wäre das super, bislang haben wir allerdings nur in der Viererkette gespielt“, sagt Kopf lachend. In Stuttgart hat Kopf damals noch Linksverteidiger gespielt, erst in Heidenheim ist er zum Innenverteidiger umfunktioniert worden. „Spielen kann ich eigentlich beides, innen fühle ich mich aber wohler“, sagt Kopf.

Jetzt freut er sich erst einmal, dass er bei der Normannia ist. „Die Jungs sind echt cool, das hatte ich mir im Vorfeld nicht so vorstellen können, dass die Erwachsenen auch so cool drauf sind“, sagt Kopf lächelnd. Erste Freundschaften konnte er schon mit den beiden Neuzugängen vom VfR Aalen, Georg Wilhelm und Daniel Keller, schließen. Von Aalen aus bilden die drei eine Fahrgemeinschaft. Bei den Älteren in der Mannschaft sei eine gewisse Distanz noch da, was Kopf aber nicht beunruhigt, schließlich brauche es innerhalb einer Mannschaft gewisse Hierarchien. „Da fällt es noch schwierig, einen engeren Kontakt herzustellen, obwohl die auch ziemlich cool sind“, grinst Kopf. Aber das kann ja alles noch kommen, etwas über drei Wochen ist er schließlich erst im Schwerzer, schon jetzt aber hat er einen guten Eindruck hinterlassen, den es zu bestätigen gilt.
Durchaus auch gegen den großen 1. FC Heidenheim, der am Freitag (Anstoß: 18 Uhr) in Gmünd zu Gast sein wird. Hier trifft Joshua Kopf dann auf einige bekannte Gesichter, wie zum Beispiel Christopher Nägele, der, anders als Kopf, mit einem Profivertrag ausgestattet wurde in Heidenheim. Er möchte dem FCH nun aber auch nichts beweisen, wie er sagt. „Ich habe einfach richtig Bock auf dieses Spiel. Da sieht man dann auch, wo man persönlich steht und ob der Abstand dann wirklich so groß ist, wie er dargestellt wird, oder ob das nur auf dem Papier so ist“, sagt Kopf durchaus forsch.

Gebrieft vom Verein ist er schon, wenn es um die Frage geht, was denn das Ziel in der kommenden Oberligasaison sei: „Klassenerhalt.“ Mehr sagt er dazu nicht – und damit sind die Verantwortlichen natürlich einverstanden. Wenngleich sich alle gemeinsam nun zunächst auf das Duell mit dem Bundesligisten freuen.

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FCN-Vorstandsmitglied Marco Biegert weist noch einmal darauf hin, dass sich alle Interessierten im Idealfall im Vorfeld eine Karte besorgen für das Spiel gegen den 1. FC Heidenheim. „Wir machen wirklich alles Menschenmögliche im Vorfeld, wenn aber zu viele Menschen erst an der Abendkasse die Karten besorgen, bekommen wir schlichtweg ein logistisches Problem, sprich: wird es lange Schlangen geben“, so Biegert. Und das, obwohl bereits fünf Kassen im Einsatz sein werden. Der Vorteil von Karteninhabern liegt auf der Hand: Sie können entsprechend durchmarschieren, nachdem sie ihre Karte kurz vorgezeigt haben.